Spezifische Krankheitsbilder

Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten

Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten treten mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:500 Geburten auf und gehören zu den zweithäufigsten angeborenen Fehlbildungen. Während der sechsten bis neunten Schwangerschaftswoche wachsen die einzelnen Abschnitte des Kopfes und des Gesichts wie Lippe, Kiefer und Gaumen zusammen. Ist dieser Prozess gestört, kommt es zur Spaltbildung.

Neben der ästhetischen Beeinträchtigung kommt es bei Patienten mit einer Spaltbildung zu unterschiedlichen Funktionsstörungen. Diese betreffen vor allem die Ernährung, die Atmung, das Gehör und die Sprachbildung. Darüber hinaus wird das Wachstum des Gesichtsschädels beeinträchtigt. Da die Behandlung dieser Störungen verschiedene Fachrichtungen betrifft, sollten die notwendigen Behandlungen gut aufeinander abgestimmt sein. Daher steht in unserer Betreuung von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Vordergrund.

Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin zu einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer Sprechstunde für Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalten.

Kiefergelenkserkrankungen (CMD)

Schmerzen, Beschwerden oder Einschränkungen bei Seitwärts-, Öffnungs- und Schließbewegungen des Unterkiefers werden allgemein als Kiefergelenkbeschwerden bezeichnet. Die Ursachen von Schmerzen und Problemen im Bereich des beweglichen Kauapparates sind jedoch nicht alleinig dem Kiefergelenk zuzuordnen, sondern können vielschichtiger Natur sein.

Was bedeutet CMD?
„Craniomandibuläre Dysfunktion“ ist ein Sammelbegriff für Funktionsstörungen der Kiefergelenke und Kaumuskulatur. Diese Funktionsstörungen können neben Schmerzen oder Knacken im Bereich des Kiefergelenkes Symptome im Bereich der Kaumuskeln, Knirschen und/oder Pressen der Zähne, Zahnschmerzen, Zahnempfindlichkeiten, Bewegungseinschränkungen des Unterkiefers, Spannungskopfschmerzen oder Beschwerden der Halswirbelsäule hervorrufen. Als Ursachen für craniomandibuläre Dysfunktionen können neben Stress auch Zahn- und Kieferfehlstellungen sein.
Die Diagnose erfolgt nach einer gründlichen Untersuchung des gesamten Zahn-, Kiefer- und Kopfbereiches, der sogenannten manuellen Funktionsanalyse. Dabei werden die anatomischen Strukturen systematisch untersucht, um den Auslöser der Beschwerden zu identifizieren. Mit dieser Untersuchung können die erkrankten und/oder überlasteten Strukturen genau ermittelt werden. Gegebenenfalls erfolgen je nach Diagnose der Funktionsanalyse zusätzliche bildgebende und modellanalytische Untersuchungen.

Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer

Schnarchen ist keine Seltenheit. Fast 60% der Männer, 40% der Frauen und etwa 20-30% aller Kinder schnarchen. Gesundheitlich problematisch ist, dass 10% der Erwachsenen und 20 % der kindlichen Schnarcher nächtliche Atemaussetzer haben, sogenannte Apnoen, die zu nächtlichen Sauerstoffunterversorgungen führen. Hier kann in vielen Fällen die zahnmedizinische Schlafmedizin Abhilfe schaffen. Wenn Sie oder Ihr Kind Probleme mit Schnarchen oder nächtlichen Atemaussetzern haben, vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin zu einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer interdisziplinären Sprechstunde für Schlafapnoe. Gemeinsam finden wir eine Lösung für Ihr Problem.

Schnarchen
Schnarchen entsteht dadurch, dass die Muskulatur der Zunge, des Zäpfchens, des Mundbodens und des Rachens im Schlaf erschlafft. Beim Einatmen kommt es dann zum teilweisen Verschluss der Weichgewebe im Rachen, so dass die Atemluft nur erschwert passieren kann und die Weichteile zu flattern beginnen. Dies erzeugt die typischen Schnarchgeräusche. Schnarchen allein ist nicht gesundheitsschädlich. Schnarcher klagen jedoch häufig über einen nicht erholsamen Schlaf – ebenso wie ihre Partner. Abgeschlagenheit, Nervosität und Müdigkeit auch nach langem Schlaf sind mögliche Folgen.

Schlafapnoe
Rund 10% der erwachsenen und 20% der kindlichen Schnarcher haben nächtliche Atemaussetzer, sogenannte Apnoen. Die Phasen des Atemstillstandes können zwischen 10 Sekunden und zwei Minuten dauern. Dies führt zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung im ganzen Körper, insbesondere im Gehirn. Das Gehirn beendet den entstehenden Sauerstoffmangel mit einer unterbewussten Weckreaktion. Treten diese in der Nacht häufig auf, werden die für einen erholsamen Schlaf notwendigen Tiefschlafphasen verkürzt. Dies kann bei Erwachsenen zu gravierenden Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck und Erhöhung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos führen. Erhöhter Harndrang bei Nacht, verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmung, Diabetes mellitus Typ 2 und Potenzprobleme können ebenfalls in Zusammenhang mit einer Schlafapnoe stehen.

Bei Kindern können solche Schlafstörungen Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche, Entwicklungsstörungen und Hyperaktivität hervorrufen. Neben vergrößerten Mandeln und Polypen sind mangelnde Bewegung, häusliche oder schulische Probleme und neurologische Erkrankungen mögliche Ursachen. Besonders wichtige, leider häufig wenig beachtete Faktoren sind die Größe des Unterkiefers und die Breite des Oberkiefers. Ist der Unterkiefer zu weit hinten oder der Oberkiefer zu schmal, kann dies ebenfalls zu Schnarchen oder Atemaussetzern führen. In diesen Fällen ist eine zeitnahe kieferorthopädische Korrektur dringend erforderlich.

Kindern und Erwachsenen mit Verdacht auf Atemaussetzer während des Schlafens wird ausdrücklich geraten, sich beim Kinder- oder Hausarzt bzw. beim Hals-Nasen-Ohrenarzt oder bei einem spezialisierten Schlafmediziner vorzustellen.

Kieferorthopädische Therapie von Schnarchen und Atemaussetzern
Liegen neben dem reinen Schnarchen auch Atemaussetzer vor, arbeiten wir eng mit den Haus- und Kinderärzten, ebenso wie HNO-Ärzten und Schlafmedizinern zusammen. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, die Gründe für das Schnarchen und die Schlafstörung verlässlich zu ermitteln. Es gilt dann abzuklären, ob die sogenannten „Schnarcherschienen“ allein geeignet sind, die Apnoen ausreichend zu reduzieren. Die speziellen Unterkiefer-Vorverlagerungsschienen, auch „Protrusionsschienen“ genannt, bestehen aus Kunststoff und halten den Unterkiefer bei Nacht in einer vorderen Position. Dadurch werden die oberen Luftwege geöffnet, so dass Schnarchgeräusche verhindert werden. Die Schienen werden wie Zahnspangen individuell angefertigt, sind einfach zu handhaben und angenehm zu tragen. Bei leichten oder mittelschweren Formen ist diese Therapie häufig sehr erfolgreich. In schwerwiegenden Fällen können eine nächtliche Überdruckbeatmung (CPAP) oder operative Maßnahmen notwendig sein.
Ist bei Kindern mit nächtlichen Atemaussetzern der Unterkiefer zu weit hinten oder der Oberkiefer zu schmal, sollte dringend eine zeitnahe kieferorthopädische Korrektur erfolgen. Zur Vorverlagerung des Unterkiefers können erfolgreich funktionskieferorthopädische Apparaturen eingesetzt werden, eine Oberkiefererweiterung gelingt mit aktiven Platten oder einer speziellen Gaumennahterweiterungsapparatur.

Einfach mehr Biss und natürlich gesündere,
schöne Zähne ein Leben lang!

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